General d’Armee am Historical Friday 30.09.2022
Walter Kraus 1. Oktober 2022
Für diesen Freitag war wieder mal ein General d’Armee-Szenario geplant, und Erion10 wünschte sich, seine Briten einzusetzen (er fiel dann aber leider aus). Also: Spanienfeldzug. Als Szenario wählte ich die Brücken am Zadorra aus dem Vitoria-Campaign-PDF von Dave Brown, und baute den Tisch mit 240 x 120 relativ genau auf, etwas weniger Anmarschwege in der Tiefe, als eher gleich mal in die Vollen.
Die Combattanten wurden dann am Abend vor Ort (auch je nach mitgebrachter Armee) zugeteilt:
- Franzosen (von links nach rechts): El Cid, Muswetyl (OK) und DaMoiti.
- Briten/Portugiesen (vis-a-vis / von links nach rechts): Thomas, Astatres (OK) und Andromachus (Portugiesen)
Kurze Szenario-Beschreibung: Die Briten marschieren in großer Stärke gegen den Zadorra, einen dichtbewachsenen und relativ schwer zu überquerenden Fluss, allerdings an drei Orten (Abechuco, Gamarra Mayor, Durana) von Brücken überspannt. Die Franzosen halten zwei (Gamarra Mayor und Durana) der drei Orte mit je einer kleinen Garnison. Diese drei Übergänge sind das Ziel beider Armeen, einnehmen und sichern bzw. halten.
Fünf Brigaden pro Seite und der Sonder-ADC des OK (unsere Hausregel) sollten für viel Action sorgen, jedoch gelang das „full hand“ nur zu Beginn des Spiels, danach waren es im Schnitt nur zwei oder drei ADCs, die zum Einsatz kamen. Dadurch musste man sich auf die Generalbefehle zurückziehen. Die Brigaden der Alliierten waren mehrheitlich aus Standard-Einheiten gebildet, hatten mMn sogar ein „Big Unit“ auf dem Feld, und teilweise mehr als Einheiten pro Brigade, die Brigaden der Franzosen bestanden fast ausschließlich aus Small Units (nur die Kürassiere waren mit 14 Modellen als „Standard“ klassifiziert).
Der erste Schock für die Alliierten: In der ersten Runde attackierten die mit Lanzen ausgerüsteten 31e Chasseurs a cheval über die linke Brücke bei Abechuco, verjagten die Rifle-Skirmisher und überritten die dort postierte, noch aufgeprotzte Horse Artillery. Diese Brücke blieb bis zum Spielende in französischer Hand, da eben nun die Artillerieunterstützung fehlte, und der Charge der Light Dragoons am an der Brücke positionierten Karree scheiterte (Discipline Test grob verwürfelt).
Die Brücke im Zentrum bei Gamarra Mayor wurde nach anfänglichen Feuergefechten von den 79th Highlanders gestürmt. Doch ein genialer Angriff der Nassauer wendete das Blatt und sie wurden wieder zurückgeworfen, wobei sie durch die eng aufmarschierten eigenen Einheiten über die Brücke zurückfluteten und diese sämtlich in Unordnung warfen. Auch diese Brücke blieb in französischer Hand.
Die rechte Brücke bei Durana wurde von den Portugiesen bedrängt, jedoch mit nur einer Brigade gegen zwei Brigaden vom Moiti. Obwohl sich Moitis Artillerie a cheval selber mehr Fatique-Verluste zufügte als ihm der Gegner, konnte auch diese Brücke aufgrund der entschiedenen zähen Verteidigung der französischen Garnison nicht eingenommen werden, und so blieb auch die dritte Brücke bis Spielende in französischer Hand.
Nach sechs Runden und circa vier Stunden Spielzeit brachen wir um etwa 21.30 Uhr ab. Von Sieg oder Niederlage kann man nach nur sechs Runden noch nicht sprechen, aber es würde für die Alliierten nach diesen Auftaktniederlagen an den Brücken eher schwer werden, ihr gestecktes Ziel in der vorgegebenen Zeit (18 Runden) zu erreichen, zumal ein Drittel bereits verstrichen war. Viel Neues ausprobiert und wieder dazu gelernt, aber alle Spieler überzeugt. Jeden zweiten oder dritten Historical Friday sollte ein General d’Armee-Spiel stattfinden, dann kommen wir noch flüssiger rein.